Renate Hof/ Susanne Rohr (Hrsg.) Inszenierte Erfahrung Gender und Genre in Tagebuch, Autobiographie, Essay |
EUR 39,50 ISBN 978-3-86057-164-4 Reihe: Stauffenburg Colloquium |
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Worauf beruht das wiedererwachte Interesse an Tagebüchern, Autobiographien
und Essays? Die diesen Genres eigene Zwischenstellung zwischen Fakt und Fiktion
bringt eine Erwartungshaltung mit sich, die Aufrichtigkeit und ‚Lebensnähe’ zu
garantieren scheint. Die Wahrheit des Erzählten ist damit in einer besonderen
Form an die Person des Autors oder der Autorin gebunden. Gleichzeitig jedoch hat
die Einsicht, dass Wissen und Erkennen nicht unabhängig von der Art ihrer
Darstellung zu betrachten sind, das Vertrauen in die Evidenz und den
dokumentarischen Charakter von Texten und Bildern erschüttert. So fragen die in
diesem Band zusammengestellten Aufsätze vor allem nach den Strategien, mit denen
Authentizität als Darstellungseffekt erzielt wird. Sie machen Wahrnehmung
als soziale und individuelle Praxis sichtbar und verweisen auf die
soziokulturellen Muster, die nicht nur eine genrespezifische Verbindung von
‚Privatheit’ und ‚Öffentlichkeit’ herstellen, sondern auch von der jeweils
herrschenden Geschlechterordnung geprägt sind. Renate Hof: Einleitung: Genre und Gender als Ordnungsmuster und Wahrnehmungsmodelle Arno Dusini: Die offene Wunde Tagebuch: Gendertheoretische Anmerkungen anhand der Tagebücher von Sylvia Plath Nicole Seifert: Tagebuchschreiben als Praxis Gabriele Jutz: Handschriftlichkeit und Subjektkonstitution im Filmtagebuch Anna Babka: Die (autobiographische) Provokation der Genres: Geschlecht und Gattung rhetorisch verfasst Eva Kormann: Gespiegelte Norm – gespeicherte Erfahrung. Autobiographik, Autonomie und Genus an der Schwelle zur Neuzeit Antje Kley: Ethik und Ästhetik in der zeitgenössischen amerikanischen Autobiographie. Philip Roths My Life as a Man und The Facts: A Novelist’s Autobiography Dorothea Löbbermann: No Room of One’s Own: Standorte des Erzählens obdachloser Autobiographen Andrea B. Braidt: Kein Gender ohne Genre: Zum Zusammenhang von Geschlecht und Gattung in der Filmwahrnehmung Christof Decker: Selbstbetrachtungen. Zur Erkundung des Subjekts im autobiographischen Dokumentarfilm Sibylle Moser: Dem Ich Stimmen geben: Pop Lyrics als Medium der Selbstdarstellung Renate Hof: Engendering Authority: Das wiedererwachte Interesse am Essay Claudia Olk: Dialog und Distanz – Die Dynamik der Erfahrung in Virginia Woolfs Essays Susanne Rohr: Vom Überwinden erhabener Distanzen: Margaret Fullers extravaganter Reisebericht Summer on the Lakes, in 1843 Susann Neuenfeldt: Schau-Spiele des Sehens: Das essayistische Ich als Betrachterin Christa Blümlinger: Signaturen der Leinwand: Figuren des Selbst bei Jean-Luc Godard. |
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