Reinhard Krüger
Im Salon ist Maskenball
Molière: Les précieuses ridicules / Die lächerlichen Preziösen



Band 1, 2012, 255 Seiten, kt.
EUR 24,80
ISBN 978-3-86057-617-5
Reihe: Molières Werke in Einzelinterpretationen


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Molières Les précieuses ridicules (1659) hat die sich in ganz Frankreich mit der Salonkultur bildende geistige und politische Strömung zum Thema, die vor allem von Frauen getragen wurde und unter dem Namen Preziosität in die Literatur- und Kulturgeschichte eingegangen ist. Es geht im Namen der Gleichberechtigung der – aristokratischen und bürgerlichen – Frauen, die sich in diesen Salons bewegten, darum, die Kontrolle über neue einzuhaltende Normen sozialen Umgangs zu erringen. Ziel war die Überwindung einer nahezu ungebrochenen Männerherrschaft und der Prinzipien ihrer Kommunikation.
Durch Autonomiebestrebungen und ihren Dissens mit der kulturellen Hegemonie der Krone wurden die Salons aber auch zu Orten der politischen Opposition, die sich dereinst zu einem der Kristallisationskeime der Aufklärung entwickeln werden.
Molière verteidigt hier die gerechtfertigten Anliegen der Preziosität und geißelt zugleich die als das Werk von Provinzlerinnen und Lakaien in Paris vorgeführte simple Imitation von preziösen Salongesellschaften, denen er unterstellt, nichts mit den Ideen und Zielen der ›wahren‹ Preziösen zu tun zu haben.


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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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