Mündliche Prüfungen an der Universität sind mit vielfältigen fachlichen, gesprächsorganisatorischen und sprachlich-kommunikativen Anforderungen verbunden. Die vorliegende Studie beleuchtet diese Anforderungen anhand von 28 Prüfungsgesprächen aus Philologie, Jura und Erziehungswissenschaften. Das Korpus umfasst Prüfungen mit deutschen Studierenden und auch mit internationalen Studierenden, die Deutsch als fremde Bildungs- und Wissenschaftssprache erlernt haben.

Der linguistische Fokus der Untersuchung liegt auf dem häufig musterhaften sprachlichen Handeln der Beteiligten und den Verfahren der Elizitation und Darbietung von Fachwissen (z. B. explanative und argumentative Verfahren). Es werden zahlreiche, für die mündliche Prüfungsinteraktion typische sprachliche Phänomene herausgearbeitet. Aus den Analyseergebnissen werden abschließend zwei mündliche Prüfungstypen abgeleitet. Darüber hinaus werden sechs sprachlich-kommunikative Bereiche dargestellt, die wichtige Bestandteile von (prüfungsspezifischer) Gesprächskompetenz an der Hochschule sind. Die Arbeit benennt damit auch potentielle Lehr-/Lerngegenstände für den fortgeschrittenen DaF-Unterricht und die Studien- und Prüfungsvorbereitung (nicht nur) von internationalen Studierenden.

Stefan Rahn ist derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sprachenzentrum der Freien Universität Berlin beschäftigt. Zuvor hat er an den Universitäten Leipzig und Augsburg im Bereich Linguistik DaF/Z unterrichtet.

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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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