Die Geisteswissenschaften entdecken die Bedeutung der medialen Grundlagen des Geistes. Die Autoren dieses Bandes loten – mal skeptisch, mal radikal – die Perspektive einer Materialität des Denkens aus. Gemeinsamer Bezugspunkt ist die Annahme, daß unser Erkennen und Wissen mit kulturellen Praktiken des Zeichengebrauches und der Wissenstechnologien verwoben ist. Eine Fülle von Fragen ist damit verknüpft: Wie haben Philosophen der frühen Neuzeit, Descartes, Leibniz, Vico, Zusammenhänge zwischen Sprache, Schrift und Geist reflektiert? In welchem Verhältnis stehen Phoné und Graphé, Mündlichkeit und Schriftlichkeit? Ist Schrift – nur – verschriftete Sprache? Welches rhetorische Potential entfaltet die Typographie der Fußnote für wissenschaftliche Texte? Welche Bedeutung hat die Entwicklung vom Alphabet zum Ideogramm für die Texttheorie? Spielen Wissenstechnologien eine Rolle für die Produktin und Darstellung von Wissen? Wie beeinflussen äußere Hilfsmittel des Gedächtnisses das individuelle Erinnerungsvermögen? Bewirken unterschiedliche Speichertechnologien unterschiedliche Konzeptionen von Erkenntnis?
Die Autoren dieses Bandes versuchen aus der Perspektive der Philosophie, der Sprachwissenschaften, der Informationswissenschaften, der Kognitionspsychologie, der historischen Medienwissenschaft Antworten auf diese Fragen zu formulieren.

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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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