Lëtzebuerg - Luxemburg - Luxembourg


lendemains, Jahrgang 1999/1
Heft 93
EUR 14,30
ISBN 978-3-86057-963-3


Dieses Heft bestellen


Inhalt:

Dossier Luxemburg (Cornel Meder (éd.)):
C. Meder, Luxemburg – dazwischen;
J. Maas, Luxemburgs schwieriger Weg in die nationale Unabhängigkeit ( Résumé)
B. Fayot, Aperçus sur la vie politique au Luxembourg ( Résumé)
V. Weitzel, La politique étrangère du Luxembourg
S. Beck, L’offre culturelle à Luxembourg (Resümee)
S. Kollwelter, 34 % d’étrangers au Luxembourg et pas de problèmes? Au sujet d’une intégration bien réussie ( Resümee)
Discussion:
J. Jurt, L’espace littéraire international. Sur La république mondiale des Lettres de Pascale Casanova.
Actuelles Arts et Lettres:
J.-F. Kosta-Théfaine, CELLLA de Jeanne Hyvrard ou du pacte autobiographique.
Actuelles Entretiens:
G. Freund/R.S. Thornberry, Sur André Malraux et Walter Benjamin.
Actuelles:
R. Höhne, Die Europawahlen von 1999: Nationaler Popularitätstest und europäische Mandatsverteilung;
H. M. Bock, Universitätsrevolte und Reform des französischen Germanistikstudiums. Erinnerung und Dokumentation zur Gründung des Institut d’Allemand d’Asnières vor dreißig Jahren.
Colloques:
S. Hartwig, Kongreßbericht: Tricentenaire de la mort de Jean Racine 1699–1999.
Comptes rendus

Résumé: JACQUES MAAS, LE GRAND-DUCHE DE LUXEMBOURG SUR LA VOIE DIFFICILE DE L’INDEPENDANCE NATIONALE (XIXe–XXe S.), s’interroge: survivance anachronique de l’époque féodale, paradis fiscal, ou bien Etat modèle de l’Union Européenne? Si l’existence d’un petit pays indépendant au cœur de l’Europe de l’ouest a toujours suscité beaucoup de questions, il faut convenir qu’aucun de ces clichés, si couramment répandus aujourd’hui sur le grand-duché de Luxembourg, ne saurait bien entendu refléter la complexité du long processus historique de construction d’une souveraineté luxembourgeoise. La présentation succincte des défis auxquels était exposé ce processus au cours des XIXe et XXe siècles, met l’accent sur les principales étapes historiques, du statut complexe réservé par les Puissances victorieuses à l’ancien duché, lors du Congrès de Vienne en 1815, jusqu’à l’affermissement de la souveraineté nationale et la participation active au processus d’unification européenne, au lendemain de deux guerres mondiales qui avaient failli rayer le Luxembourg de la carte de l’Europe.


Résumé: BEN FAYOT, ANSICHTEN ZUM POLITISCHEN LEBEN IN LUXEMBURG, ist einer der Akteure des politischen Lebens in Luxemburg. Deshalb hat er, anstatt eine objektiv wissenschaftliche Studie zu verfassen, persönliche und trotzdem distanzierte Ansichten zu der politischen Praxis in Luxemburg vorgelegt.
Die Politik in Luxemburg ist in mancher Hinsicht mit jener der großen Nachbarstaaten vergleichbar, und auch die gesellschaftlichen Probleme sind oft dieselben. Bemerkenswert ist, daß dieses sehr kleine Land wirtschaftlich sehr offen ist und zugleich ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit hat. Dadurch wird der Drang nach dem internen Konsens ebenso wie zur europäischen Verankerung verstärkt.
Die Politik in Luxemburg wird durch ein dichtes Netzwerk von einflußreichen Gruppen der «zivilen» Gesellschaft bestimmt. Die Volksvertretung ihrerseits wird eingerahmt bzw. eingeschränkt durch verschiedene Institutionen, die auf die Suche nach dem sozialen Konsens ausgerichtet sind. Gegenüber der ausführenden Macht (Minister, Regierungsapparat) gibt es in der Politik selbst recht wenig Gegengewichte, und die inhaltliche politische Debatte ist eher schwach.
Zugleich entwickelt sich in den letzten Jahren die Berufspolitik. Die Zahl der aus dem Beamtentum entstammenden Politiker nimmt zu. Recht gering ist dagegen, im Vergleich zu anderen Ländern der EU, die Zahl der Frauen in der Politik.
Einen wesentlichen Einfluß auf die Gestaltung der Politik hat das Wahlsystem, das die Entwicklung starker Parteien verhindert und die an das 19. Jahrhundert erinnernde Praxis der Notabilitäten gefestigt hat. Der Proporz führt notwendigerweise zu Regierungskoalitionen, bei denen die CSV als Partei der rechten Mitte seit 1916 bis heute eine Schlüsselfunktion gespielt hat.
Dem Parteienspektrum mit der CSV, der LSAP und der DP entspricht die Ausrichtung der geschriebenen Presse und zum Teil jene der Gewerkschaften, die sich mehr als alle anderen Institutionen als Gegengewicht der Regierungen verstehen. Andere wichtige Gruppen in der Gesellschaft sind das Patronat, die Umweltschützer sowie eine Reihe von Vereinigungen wie z. B. die Jugendverbände, die in Luxemburg lebenden Ausländer, oder auch die im humanitären Bereich tätigen Verbände.
Schließlich stellt der Autor fest, daß die Intellektuellen – auch weil bewußt verzichtet wird, einen Hochschulbetrieb aufzubauen – eigentlich recht wenig Einfluß in der politisch gesellschaftlichen Debatte haben, während die katholische Kirche immer noch ein Machtfaktor in der Luxemburger Gesellschaft bleibt.


Resümee: SIMONE BECK, DAS KULTURELLE ANGEBOT, unterstreicht, daß das kulturelle Leben in Luxemburg sich durch eine große Vielfalt auszeichnet: zahlreiche öffentliche und private Kulturinstitute und Einrichtungen empfangen ein ständig wachsendes, vielsprachiges Publikum. Das Programmangebot von Museen, Theatern, Konzertzyklen oder Verlagshäusern trägt selbstverständlich einem großen Qualitätsanspruch Rechnung, berücksichtigt aber auch die einmalige Diversität der luxemburgischen Gesellschaft. Ziel des Beitrags ist es, die öffentlichen und privaten Kulturinfrastrukturen kurz zu beschreiben, sie ihren jeweiligen Trägern zuzuordnen und die respektiven Programmschwerpunkte herauszuarbeiten. Beabsichtigt wird dabei, das Bild eines lebendigen und innovativen kulturellen Schaffens zu zeichnen, das in zahlreichen nationalen, kommunalen und privaten Einrichtungen einen fördernden Rahmen findet.


Resümee: SERGE KOLLWELTER, 34% AUSLÄNDER IN LUXEMBURG UND KEIN PROBLEM? ÜBER EINE GELUNGENE INTEGRATION, untersucht die Lage und die Perspektiven. Bei über 30% ausländischer Wohnbevölkerung und geringer Arbeitslosigkeit (3%) scheint das Zusammenleben der Einheimischen und Zugewanderten problemlos. Doch zieren sich die Verantwortlichen, die «so gute Integration» zu verbessern:

- politische Mitbestimmung via kommunales Wahlrecht kennzeichnet sich durch äußerst restriktive Bedingungen,

- Zugang zum öffentlichen Dienst mußte durch eine Verurteilung des EU-Gerichtshof herbeigeführt werden,

- schulische Maßnahmen um traditionelle Mehrsprachigkeit in Übereinstimmung zu bringen mit den «neuen Schülern» ist äußerst mühsam.


Zum Seitenanfang

Bei Fragen oder Kommentaren zu diesen Seiten schicken Sie bitte eine E-Mail an:
info@stauffenburg.de
Copyright © 1996-2014 Stauffenburg Verlag
Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

AGB  –  Widerrufsbelehrung  –  DatenschutzerklärungImpressum