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EUR 65,80 ISBN 978-3-86057-204-7 Reihe: Studien zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Studies in Contemporary German Literature |
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Erstmals wird die Rezeption des literaturtheoretischen Werkes von Lukács in der DDR bzw. die eindeutig politisch motivierte Funktionalisierung des dort veröffentlichen Werkausschnittes konkret untersucht und mit umfangreichem Quellenmaterial aus dem gesamten Spektrum des literarischen Lebens der DDR (Produktion, Rezeption, Distribution) und dem persönlichen Nachlaß Lukács’ abgestützt. Es wird untersucht, welche Bedeutung Lukács bzw. seiner literaturtheoretischen Konzeption in den einzelnen Institutionen des literarischen Lebens der DDR zugemessen wurde bzw. inwieweit Lukács selbst versuchte, seinen Einfluß geltend zu machen. Dabei werden die drastischen Wandlungen in der Bewertung nachvollzogen und auf ihre Ursachen untersucht. Deutlich wird, daß die gesamte Rezeption des literaturkritischen und literaturtheoretischen Werkes von Lukács nie unabhängig von der aktuellen Parteipolitik der SED betrachtet werden kann. Der Anspruch und die Beschaffenheit des ideologisch legitimierten Wahrheitsmonopols der SED war vielmehr eine wichtige diskursive Randbedingung des literarischen Lebens, weshalb sich auch die jeweiligen (kultur-)politischen Prägorativen der Staatspartei umgehend in der Rezeption von Lukács’ Arbeiten niederschlugen. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, wie Lukács gleichsam über Nacht vom "Marx der Ästhetik" zum "Ideologen des Revisionismus" erklärt werden und nach einigen Jahren erneut wieder als großer marxistischer Denker gefeiert werden konnte. |
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