Fortschritts- und Modernitätskritik in der DDR-Literatur

Michael Schenkel
Fortschritts- und Modernitätskritik in der DDR-Literatur
Prosatexte der achtziger Jahre

	Band 1, 1995, 334 Seiten EUR 49,30 ISBN 978-3-86057-201-6 Reihe: Studien zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Studies in Contemporary German Literature
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In den polemisch geführten Debatten über die Rolle der literarischen Intelligenz im DDR-Sozialismus ist zumeist übersehen worden, daß die späte DDR-Literatur in wachsendem Maße die ideologischen Grundlagen des sozialistischen Systems in Frage stellte und Möglichkeiten seiner Überwindung diskutierte. Dabei bildete die kritische Auseinandersetzung der Schriftsteller mit der industriegesellschaftlichen Entwicklung der DDR ein Hauptfeld dieser systemtranszendierenden Debatten.
Konsequenter als die bisherige Forschung fragt die vorliegende Arbeit nach den Auswirkungen der in den achtziger Jahren immer massiver werdenden literarischen Fortschritts- und Modernitätskritik auf die Legitimation und Stabilität der sozialistischen Herrschaftsordnung. Nach der Skizzierung der sozialintegrativen Bedeutung der Fortschrittsidee in Gesellschaften sowjetischen Typs werden verschiedene Prosatexte von Hanns Cibulka, Monika Maron, Christa Wolf, Christoph Hein und Volker Braun auf ihre fortschrittskritischen Gehalte hin untersucht. Ein abschließendes Kapitel sucht Reichweite und Grenzen der literarischen Fortschritts- und Modernitätskritik zu bestimmen, die - zumindest in Teilen - tradierte Muster intellektueller Zivilisationsskepsis fortführt.

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