Endlich, nach 75 Jahren, erscheint wieder ein Shakespeare-Wörterbuch. Zwar
gab es in der Zwischenzeit Auflistungen aller Arten, aber kein Lexikon mit
genauen Worterklärungen. Das vorliegende Buch füllt nicht nur diese Lücke aus;
es ist auch geeignet, viele Stellen neu zu erhellen und viele herkömmlichen
Deutungen zu korrigieren. Bei einer großen Anzahl von
Wörtern – z.B. fashion, damned, indifferent –
wurden Nebendeutungen entdeckt, welche zahlreichen Stellen einen neuen Sinn
geben. Selbst so harmlose Wörter wie ha oder park oder peace erweisen
sich als erklärungsbedürftig. Der Verfasser hat sich auf diejenigen Wörter
beschränkt, die sich in der Forschung als Probleme erwiesen haben, etwa tausend
an der Zahl; diese hat er dafür aufs genaueste untersucht. Aus der Deutung der einzelnen Wörter erschließen sich auch
ganze Sachbereiche neu. Der Verfasser hat deshalb zusätzlich 75 deutsche
Stichwörter aufgenommen, unter denen Shakespeares Aussagen zu verschiedensten
Lebensbereichen zusammengestellt sind: Astrologie, Astronomie, Genetik,
Schönheitsideal, Malaria etc. Oft werden die in einem
Wörterbuch enthaltenen Schätze von den Benützern gar nicht entdeckt, weil diese
nicht auf die Idee kommen, daß hinter einer bestimmten Stelle, einem bestimmten
Wort, ein Problem stecken könnte. Um dem zu begegnen, hat der Verfasser ein
umfangreiches Stellenverzeichnis hinzugefügt, das, nach Stücken, Akten, Szenen
und Zeilen geordnet, den Leser unmißverständlich auf die Probleme aufmerksam
macht. Kein kritischer Leser Shakespeares wird um dieses
Lexikon, das eine Fülle von neuer Information bietet, herumkommen.
Ernst Leisi: Problemwörter und Problemstellen in
Shakespeares Dramen 1997, 462 Seiten kart., EUR 49,50/ SFr
87,- ISBN 3-86057-599-6
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