Christoph Hoch Apollo Centonarius Studien und Texte zur Centodichtung der italienischen Renaissance |
EUR 70,- ISBN 978-3-86057-076-0 Reihe: Romanica et Comparatistica |
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Die Tradition der Centodichtung reicht von der Spätantike bis in die
unmittelbare Gegenwart und manifestiert sich vor allem in einer umfangreichen
Textproduktion italienischer Renaissanceautoren. Als ein Gedicht aus Zitaten
zumeist bekannter Werke situiert sich der Cento zwischen den intertextuellen
Verfahren des Zitats und der literarischen Nachahmung. Die Untersuchung bietet
die erste umfassende Darstellung dieser von der Forschung bislang unbeachtet
gebliebenen Kleingattung. Teil I ist der Gattungsgeschichte gewidmet. Ausgehend
von der nachantiken Darstellungstradition, werden die wichtigsten Ansätze zur
Wiederbelebung dieser literarischen Kleinform in der lateinischen Renaissance
vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der italienischen
Centodichtung des Cinquecento. Dabei werden sowohl die Stellung des Genus
zwischen dem lateinischen und dem vulgärsprachlichen Humanismus untersucht als
auch die Abhängigkeit der volkssprachlichen Centonen vom Ausdruckssystem des
Petrarkismus beleuchtet. Wie die Interpretationen ausgewählter Texte belegen,
weist die Centodichtung der Epoche eine beachtliche typologische Vielfalt auf.
Der Ausblick auf zeitgenössische Spielarten der Centopoesie und -poetik
verdeutlicht zudem, daß ihre lange Tradition nicht nur ein literarhistorisches
Interesse verdient, sondern auch Anknüpfungspunkte für aktuelle texttheoretische
Fragestellungen bietet. Die in Teil II vorgelegte Anthologie umfaßt die kritisch
edierten Centogedichte des Cinquecento und frühen Seicento (von Iacopo Sannazaro
bis Giovan Battista Lalli). Das weitestgehend in Vergessenheit geratene
italienische Textkorpus wird damit erstmals geschlossen zugänglich
gemacht. |
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