William Shakespeare
King Henry VI, Part I –
König Heinrich VI., Teil I

Englisch-Deutsche Ausgabe
Deutsche Prosafassung, Anmerkungen, Einleitung und Kommentar von Jennifer Janet Jermann

2003, 330 Seiten, kart.
EUR 19,50
ISBN 978-3-86057-562-8


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Gegen Ende des Hundertjährigen Krieges verliert der englische Hochadel die französischen Eroberungen des erfolgreichen Soldatenkönigs Heinrichs V. durch interne Streitigkeiten und Fehden wieder. Die charismatische Jeanne d’Arc nutzt die Schwächen der englischen Führung entschlossen aus und befreit ihre Heimat von den Besetzern. Shakespeares Darstellung der Johanna von Orléans bricht mit überlieferten Traditionen, denn er schildert die französische Nationalheldin aus englischer Sicht und vor dem Hintergrund der frankreichfeindlichen Stimmung des 16. Jahrhunderts.

Mit der bekannten Rosengartenszene nehmen in England die Rosenkriege ihren Anfang. In deren Verlauf werden jegliche Illusionen über die Uneigennützigkeit und über edle Ziele der englischen Mächtigen verloren gehen, eine Entwicklung, die sich im ersten Teil der Trilogie über die Herrschaft Heinrichs VI. andeutet. König Heinrich VI, Teil I führt den Hintergrund der Rosenkriege aus und ist somit grundlegend für das Verständnis der gesamten Trilogie.

Zum Titelbild: König Heinrich VI. auf dem linken Arm des Grafen von Warwick. Die Zeichnung von ungefähr 1483 gibt die Machtverhältnisse im englischen Königreich im ersten Teil der Trilogie über Heinrich VI. präzis wieder: Der junge König trägt zwar die Symbole der Macht – Krone, Szepter und Reichsapfel –, erscheint aber nur als Marionette Warwicks, der ab 1428 mit der Erziehung und Ausbildung des Königs betraut war. Heinrich, im Alter von 9 Monaten zum König ausgerufen, kann die Geschicke seines Reiches nicht selbst lenken und ist auf die Hilfe seiner Onkel und Großonkel aus dem englischen Hochadel angewiesen. Diese aber nutzen die Schwäche des Königs zum Ausbau ihrer eigenen Macht, welche sie mit wenig Rücksicht auf die Interessen der Krone oder des Landes ausüben.

Zur Bearbeiterin: Jennifer Janet Jermann studierte an der Universität Basel Englische Philologie sowie Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Seit der Promotion arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten der Schweiz.


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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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