Elisabeth Leeker
Die Lauda
Entwicklung einer italienischen Gattung zwischen Lyrik und Theater

Band 37, 2003, 518 Seiten
EUR 78,00
ISBN 3-86057-087-0
Reihe: Romanica et Comparatistica


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Die Arbeit stellt die erste umfassende Untersuchung von Entstehung und Entwicklung der Lauda als italienischer Literaturgattung dar. Den Ausgangspunkt bildet eine präzise Gattungsdefinition. Ihr folgt eine Skizzierung der politischen, kulturellen und religiösen Hintergründe für die Entstehung der Lauda. Die Analyse der Texte beginnt mit einigen Frühformen wie dem Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi. Im Anschluß daran werden die Lauden der Bruderschaften des 13. und 14. Jahrhunderts formal und inhaltlich untersucht. Dabei wird unter anderem die Rolle der Lauda für die Entstehung des italienischen Theaters deutlich. Den größtenteils anonymen Bruderschaftslauden wird das ungefähr gleichzeitig verfaßte lyrische Werk von Jacopone da Todi (1230/40-1306), dem berühmtesten Vertreter dieser Gattung, gegenübergestellt und dabei erstmals nicht isoliert, sondern im Kontext einer Gattungsgeschichte betrachtet. Dadurch wird es möglich, die Bedeutung dieses Dichters für die italienische Literatur ganz neu zu definieren. Trotz eines vorübergehenden Auflebens des Laudengesangs durch neue Frömmigkeitsbewegungen beginnt die Gattung sich ab dem 15. Jahrhundert langsam aufzulösen. Sie dient in dieser Zeit auch einer Reihe von bekannten Humanisten wie Lorenzo de' Medici dazu, im Alter ihrer Abkehr von einem sinnenfreudigen Jugendleben Ausdruck zu verleihen. Gefördert durch Girolamo Savonarola, lebt der Laudengesang als Frömmigkeitspraxis noch bis ins 16. Jahrhundert hinein vereinzelt fort.

Rezensionen/Reviews:
"[D]ie Arbeit [ist] nicht nur für Romanisten im engeren Sinne, sondern auch für andere an der Lyrik des Mittelalters interessierte Leser hilfreich und gewinnbringend."
Christine Fischer, in: Deutsches Dante-Jahrbuch, 79./80. Band, 2005, S.325.

"This book offers the most comprehensive analysis of the lauda in the Italian tradition since Arnaldo Fortini’s study of the genre in connection with the rise of theatrical performance (1961) and Emilio Pasquini’s more systematic treatment of it (1970). It will become a milestone for future generations of lauda scholars and, given the seminal importance of this genre in medieval literature and culture, also for scholars of the Middle Ages in general."
Alessandro Vettori, in: Speculum, 4/2006, S. 555.


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Letzte Änderung: 26.11.2016 10:12:00

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