Das Buch ist eine abgeschlossene Einführung in das Framework der Head-Driven
Phrase Structure Grammar. In einem einführenden Kapitel wird der Übergang von
einfachen Phrasenstrukturgrammatiken zu den komplexeren Repräsentationen mit
Merkmalstrukturen motiviert. Das zweite Kapitel führt allgemein verständlich in
den Formalismus der Merkmalstrukturen ein. In den verbleibenden Kapiteln werden
phänomenbezogen verschiedene Grammatikbereiche diskutiert, wobei die Analysen
jeweils für das Deutsche ausgearbeitet werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf
syntaktischen Phänomenen (Konstituentenstruktur, Konstituentenstellung, Kasus,
Passiv, Kongruenz, Verbalkomplex und Partikelverben), die Morphologie (Flexion
und Derivation) wird aber ebenfalls behandelt, und es wird gezeigt, wie die
Bedeutung morphologischer und syntaktischer Konstruktionen kompositional
bestimmt werden kann.
In
den Analyseabschnitten wurde bewußt auf die Diskussion von Alternativen
verzichtet. Den Alternativen ist jeweils ein eigener Abschnitt gewidmet, der dem
fortgeschrittenen Leser den Vergleich mit anderen HPSG-Ansätzen, aber auch mit
Ansätzen aus der Konstruktionsgrammatik (CxG), der
Lexikalisch-Funktionalen-Grammatik (LFG) und mit Varianten der Government &
Binding-Theorie (GB) ermöglichen soll. Bei der Diskussion der Alternativen
spielen sowohl formale Eigenschaften der jeweiligen Theorien als auch empirische
Befunde aus dem Deutschen und anderen Sprachen eine Rolle.
Das Buch mit CD richtet sich
gleichermaßen an Lehrende und Lernende der Germanistik, der allgemeinen
Sprachwissenschaft bzw. der
Computerlinguistik.
Rezension: „Mit diesem Buch liegt
[...] ein sehr interessantes und auf dem neusten Forschungsstand befindliches
Lehrbuch vor, zu dem man nur raten kann, wenn man Interesse an Syntax hat, vor
allem für Computerlinguisten ist die HPSG sehr interessant, sodass dieses Buch
in diesem Interessentenkreis einen großen Niederschlag finden dürfte. Eine
Stärke des Buches ist es vor allem, dass nicht nur syntaktische Phänomene,
sondern auch morphologische und semantische Phänomene eine Berücksichtigung
finden und besonders die Kompositionalität einen hohen Stellenwert in diesem
Buch findet. Damit deckt es nicht nur einen breiten Phänomenbereich ab, sondern
erlaubt auch den Vergleich mit anderen Theorien, der im Buch immer wider
explizit vorgenommen wird. Dadurch werden Stärken und Schwächen der HPSG sehr
deutlich herausgearbeitet und gerade für den Studenten eine Einordnung der HPSG
in die Vielfalt der Theorien sehr viel besser möglich. Dies sind allesamt
Vorzüge, die diese sehr gelungene Einführung noch zusätzlich abrunden.“ Jens
Fleischhauer, in: RoterDorn - Das MedienPortal. Die gesamte Rezension
finden Sie hier.
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