Hans-Jörg Knobloch / Helmut Koopmann (Hrsg.)
Fin de siècle – Fin du millénaire
Endzeitstimmungen in der deutschsprachigen Literatur

Band 58, 2001, 184 Seiten
EUR 40,30
ISBN 3-86057-158-3
Reihe: Stauffenburg Colloquium


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Kaum ein anderes Jahrhundert ist stärker von Endzeitstimmungen geprägt worden als das vergangene – das Fin de siècle wurde immer wieder konstatiert, im Expressionismus, zwischen den beiden Weltkriegen und in den fünfziger Jahren: Keine andere Epoche hat öfter Zeitenwenden zu sehen geglaubt. Die Schriftsteller haben sie besonders sorgsam registriert.
Hermann Broch, Elias Canetti, Botho Strauß, C. G. Jung, Thomas Mann: Sie alle haben Endzeitstimmungen konstatiert, und Untergangsgefühle haben sich sogar in der Beschreibung von Festen um 1900 niedergeschlagen. Apokalyptische Töne auch in der jüngsten österreichischen Literatur – aber es gibt zugleich ein Vergnügen an apokalyptischen Phantasien. Am „Kap der guten Hoffnungslosigkeit“ (Günter Kunert) läßt sich am Ende ganz gut leben – und dichten.
Davon handeln zwölf Beiträge von Literaturwissenschaftlern aus fünf Ländern; das Resultat eines Internationalen Kolloquiums in Johannesburg.

Inhalt:

  • Thomas Anz, Menschheitsdämmerungen. Über das angeblich zu jeder Jahrhundertwende wiederkehrende Vergnügen an apokalyptischen Gegenständen

  • Wendelin Schmidt-Dengler, Traurige Dionysien. Feste in der Literatur der Jahrhundertwende

  • Wolfgang Nehring, Spätzeitgefühl und Modernität bei den Dichtern des Jungen Wien

  • Hans-Jörg Knobloch, Menschheitsdämmerung c.t.: Endzeitvisionen nach der letzten Jahrhundertwende

  • Manfred Misch, “Kritzeleien an den Wänden eines neuen Pompeji” oder die Vorführung der Hölle. Endzeitliches in den Dramen der Zwischenkriegszeit

  • Helmut Koopmann, Endzeiterwartungen in der deutschen Literatur längst vor der Endzeit

  • Paul Michael Lützeler, Endzeit und religiöses Chaos. Brochs Esch oder die Anarchie und Grünewalds Kreuzigung

  • William Collins Donahue, The End of History: “Eschatology” in Elias Canetti’s Masse und Macht

  • Christine Maillard, “Aion”. Zur Vorstellung einer “nachchristlichen Zeit” im Spätwerk C. G. Jungs

  • Theo Elm, Gegenwartslyrik und Endzeitdiskurs

  • Kurt Bartsch, Das Jüngste Gericht des Michelangelo Spatz. Zu Michael Scharangs schelmisch-ironischem Endzeitroman

  • Joachim Garbe, Zeremonien des Abschieds – Botho Strauß: Die Fehler des Kopisten.


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