Dieser Band vereinigt interdisziplinäre Beiträge aus den Bereichen
Literatur, Linguistik, Philosophie, Ethnologie und Soziologie. Zentral wird der
Frage nachgegangen, wie individuell – und kreativ – sich gelebte
Interkulturalität in Texten niederschlagen kann. Wie wird ein zwischen Kulturen
verbrachtes Leben im Text umgesetzt? Welche Stilmittel werden dabei verwendet?
Gibt es eine “interkulturelle Intertextualität”? Und weiter: Welche Instanzen
bilden die Kohärenz, die jeder Biographie zugrunde liegt? Wer ist “Ich”, wer ist
“der andere”? Diesen und weiteren Fragen stellen sich die Autoren des
vorliegenden Buches, das den von Bernd Thum und Thomas Keller edierten
Sammelband Interkulturelle
Lebensläufe fortführt und
ergänzt.
Inhalt: R. Franceschini, Vorwort: Biographie und
Interkulturalität. Eine Einladung zur
konstruktivistischen Reflexion; La tentation de la biographie pour l’historien
des Annales,Interview de R. Ankli avec l’historien Jacques Le Goff sur sa
biographie de Saint-Louis.
I. Biographie, Identität und
Konstrukte der Kultur
F. Wimmer, Identität und Perspektivität: Orientierung
von Einheit; F. Raphaël / G.
Herberich-Marx, Autobiographie et ethnologie: “Je” est un autre, “je” est
l’autre; W. Eßbach, Über soziale
Konstruktionen von Biographien; R. Ehret,
Kreolisierung als Deutung
von Interkulturalität. Lebensgeschichte im Spannungsfeld von sozialer
Marginalisierung und individueller Wahrnehmung; S. Cassani, Konstruktionen weißer
Identität. Ellen Glasgows Autobiographie The Woman Within
II. Biographie und Interkulturalität
in sprachwissenschaftlicher Perspektive
E. Werlen, Der mentalitätsorientierte Ansatz bei der
linguistischen Analyse von intra- und interkulturellen Sprachbrüchen und
Sprachübergängen; R. Franceschini,
Sprachbiographien randständiger Sprecher; G. Lüdi, Peter Ochs: Eine mehrsprachige
europäische Biographie
III. Wirkung in Literatur und
Geschichte
J. Jurt, Kulturelle Vielstimmigkeit und
autobiographischer Diskurs: Rousseau, Céline, Ramuz, Chamoiseau, Confiant; T. Keller, Der zerbrochene Pakt oder das
falsche Programm. Le livre brisé von
Serge Doubrovsky; M. Beller, Formen
der Wahrnehmung des Anderen auf der Suche nach sich selbst. Karl Eugen Gaß und
Rolf Dieter Brinkmann in Italien; C.
Giacobazzi, Die zeitliche Interkulturalität im biographischen Diskurs.
Die Aufzeichnungen des
Malte Laurids Brigge; M. A. Terzoli, Déracinement et
nostalgie d’appartenance: le choix d’une identité culturelle chez deux écrivains
italiens; M. Rahner, “Fremdegehen”. Identitätsbrüche und Alteritätserfahrungen
ehemaliger DDR-Bürger nach der Wende; G.
Schneider, Wirkungsanalyse einer interkulturellen
Biographie
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