Sandra Petraskaite-Pabst
Metapherngebrauch im politischen Diskurs
Zur EU-Osterweiterung im Deutschen und Litauischen

Band 39, 2006, XII, 250 Seiten
EUR 44,00
ISBN 978-3-86057-787-5
Reihe: Stauffenburg Linguistik


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Analysen von Metaphern sind besonders dann reizvoll, wenn sie zeigen, wie diskursiv entwickelte Formulierungen strukturieren, indem sie Abgrenzungen inszenieren und Bezüge herstellen. In der vorliegenden Arbeit wird dies auf mehreren Ebenen gezeigt. Verschiedene Metaphern sind assoziiert 
1. mit der Unterscheidung zwischen Mitgliedsländern der EU und noch aufzunehmenden Ländern, 
2. mit ethnologisch unterschiedlicher Selbstbeschreibung und unterschiedlichem Selbstverständnis, 
3. mit unterschiedlichen Einstellungen zu den politischen Prozessen. 
Die Arbeit erhebt den Anspruch, typische Metaphern für einen deutschen und einen parallel geführten litauischen Diskurs zu erfassen. Im deutschen Diskurs werden Metapherntraditionen fortgeschrieben, die sich bereits 50 Jahre früher im Zusammenhang mit der EU-Thematik finden und auf deren ungebrochene Wirksamkeit gesetzt wird, wie z.B. die Hausbau-Metapher. Im Litauischen hingegen werden gänzlich unerwartete Horizonte von Metaphern aufgerissen, die im deutschen Diskurs nicht möglich sind. Spezifische historische Bezüge werden instrumentalisiert für positive oder negative Argumentationen, wobei Negativerfahrungen mit der Sowjetunion auf die Europäische Union übertragen werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind über die politischen Alltagsgeschäfte hinaus relevant. Sie erfassen das Typische von Metaphern durch die Kontrastierung zweier Kulturen.


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