Die Beiträge dieses Bandes diskutieren neben semantischen und
lexikographischen Fragestellungen auch textlinguistische, phraseologische und
grammatische Anwendungsmöglichkeiten; ebenso werden psycho- und
soziolinguistische Perspektiven auf das Lexikon und neurobiologische
Forschungsergebnisse präsentiert. Die internationale und interdisziplinäre
Zusammensetzung der Autorengruppe garantiert dabei einen breiten Einblick in den
aktuellen Forschungsstand zur Prototypentheorie, ihren Methoden und
Ergebnissen.
Aus dem Inhalt: Martina
Mangasser-Wahl, Roschs Prototypentheorie – Eine Entwicklung in drei Phasen;
Hans-Jörg Schmid, Methodik der Prototypentheorie; Horst M. Müller /
Sabine Weiss, Prototypen und Kategorisierung aus neurobiologischer Sicht;
Gisela Harras / Joachim Grabowski, Zur Polysemie lokaler Präpositionen:
Die Fragwürdigkeit von kategorialen Akzeptanzzurteilen als Grundlage für
bedeutungsbeschreibende Prototypenstrukturen; Barbara Sandig, Text als
prototypisches Konzept; Elisabeth Knipf-Komlósi, Prototypenbasierte
Möglichkeiten in der zweisprachigen Lexikographie; Dmitrij Dobrovol’skij,
Prototypensemantik in der russischen Linguistik; Rita Brdar-Szabó / Mario
Brdar, Grammaticalization and the lexicon: Core-and-periphery model vs.
prototypeapproach.
Pressestimmen: „Insgesamt will das
Buch keine einfache „Einführung“ in, aber auch kein einfaches Plädoyer für die
Prototypentheorie sein. Es ist gerade sein Verdienst, dass es eine kritische
Bestandsaufnahme – unter dem Aspekt unterschiedlicher Disziplinen – und damit
auch eine Problematisierung anstrebt. Es verwundert deshalb nicht, dass die
einzelnen Beiträge nicht nur von unterschiedlichen Themenbereichen ausgehen,
sondern auch sehr differenzierte Positionen in der Bewertung der
Prototypentheorie [...] einnehmen – von der Annahme einer eigenständigen
Prototypentheorie über das Verständnis als (mehr oder weniger sinnvolles)
Methodeninventarium (das andere Theorien eher bereichert als ersetzt) bis hin zu
noch größerer Zurückhaltung oder Abstinenz. [...] [D]er vorliegende Band [ist]
eine wertvolle Bereicherung und erleichtert dem Leser die Einsicht in die
Leistungen, aber auch in die Grenzen des Prototypenansatzes.“ Gerhard
Helbig in: Deutsch als Fremdsprache Heft 4/2001
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