Dieser Band setzt die Reihe der bei Stauffenburg erschienenen Sammelbände zur Konstruktionsgrammatik (CxG) fort. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Frage, wie phrasale oder klausale Konstruktionen mit größeren Einheiten wie Textsorten, sequenziellen Mustern und kommunikativen Gattungen interagieren.
Die gebrauchsbasierte Konstruktionsgrammatik teilt ihre Annahme, dass sich die zentralen Einheiten sprachlicher Kommunikation im alltäglichen Sprachgebrauch herausbilden und als Verbindungen formaler und funktionaler Eigenschaften rekonstruieren lassen, mit dem in der Wissenssoziologie entwickelten Gattungskonzept, dem pragmalinguistischen Textsortenkonzept und dem Konzept verfestigter mündlicher Sequenzmuster. Aus dieser Gemeinsamkeit erwächst die Frage, ob zwischen Konstruktionen, Gattungen, Textsorten und sequenziellen Mustern auf der empirischen Ebene getrennt werden kann und auf der theoretischen Ebene getrennt werden sollte. Diese Frage stellt sich umso mehr, als Konstruktionen im alltäglichen Sprachgebrauch stets als konstitutive Elemente von Texten und kommunikativen Gattungen in Erscheinung treten und dabei häufig für sie charakteristische textuelle bzw. sequenzielle Positionen besetzen. Vor diesem Hintergrund diskutieren die Beiträge auf empirischer Grundlage die reflexive Beziehung zwischen Konstruktionen auf der einen Seite und Textsorten, kommunikativen Gattungen und Sequenzmustern auf der anderen Seite. Das schließt die Frage mit ein, ob und ggf. in welcher Form Textabschnitte bis hin zu vollständigen Textsorten und sequenzielle Muster bis hin zu vollständigen kommunikativen Gattungen als Konstruktionen analysiert werden können.
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