Die Anthologie versammelt erstmals wichtige Texte der bedeutendsten
anglo-amerikanischen Postkolonialismus- und Multikulturalismus-Theoretiker in
deutscher Übersetzung. Namen wie Benedict Anderson, Homi Bhabha, Edward Said
oder Iain Chambers sind hierzulande noch bei weitem nicht so bekannt wie im
englischen Sprachraum, wo die Allgegenwart der kolonialen Vergangenheit das
postkoloniale Bewußtsein prägt. Deutschland hatte kaum Kolonien, die heute
das öffentliche Klima mitbeeinflussen und beleben könnten. Gerade deshalb sind
die postkolonialistisch geprägten Multikulturalismus-Theorien des englischen
Sprachraumes für unsere gesellschaftspolitische Debatte heute von entscheidender
Bedeutung: Eine Gesellschaft, die dem Fremden zunehmend in seiner Mitte statt an
den Peripherien der Geographie wie des Bewußtseins begegnet, kann es sich nicht
leisten, auf diese Chance zu verzichten; sie muß Konzepte der Alterität, der
Hybridität, der Globalität erneut und grundsätzlich überdenken. Der Band
enthält ein ausführliches Vorwort von Elisabeth Bronfen, international
angesehener Anglistin an der Universität Zürich, und ihrem Team. Darin werden
die wichtigsten Themen, Aspekte und Positionen der anglo-amerikanischen
Postkolonialismus- und Multikulturalismus-Debatten zusammengefaßt und mit der
politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Situation im deutschsprachigen
Raum in Verbindung gebracht.
Inhalt:
Elisabeth Bronfen / Benjamin Marius: Einleitung;
Benedict Anderson, Kulturelle Wurzeln; Fredric Jameson, Moderne und
Imperialismus; Edward W. Said, Die Politik der Erkenntnis; Homi K.
Bhabha, Die Frage der Identität; Homi K. Bhabha, Verortungen der
Kultur; Homi K. Bhabha, DissemiNation: Zeit, Narrative und die Ränder der
modernen Nation; Iain Chambers, Zeichen des Schweigens, Zeichen des
Zuhörens; Stuart Hall, Wann war "der Postkolonialismus"? Denken an der
Grenze; Cornel West, Die neue Politik kultureller Differenz; Elisabeth
Bronfen, Epilog.
Pressestimmen: " [...] edited with great care [...]
[Hybride Kulturen] contain[s] a good and qualitatively high-standing
selection of contributions. [...]. The selections from Benedict Anderson, Homi
K. Bhabha, Frederic Jameson, Iain Chambers, Stuart Hall, and Cornel West are
well-chosen and represent major work in the area. The German text of the
translation is highly readable and stylistically elegant, and this applies even
to the Bhabha chapters. [...] After the perusal [...], the reader will be left
with much material for reflection and further research." Monika Fludernik,
ZAA 4/1998
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